DWARFISM (ZWERGENWUCHS) BEI RAGDOLL KATZEN
Aufklärung und Informationen zu PG (Patriarca Gucci )
Vorab ist zu sagen: PG ist keine Krankheit. Die größte Hysterie entsteht aus diesem falschen Image, denn PG ist nicht „gefährlicher“ als zahllose andere Gene auch. Aber nun der Reihe nach.
2016 wurden 40 Ragdollkitten mit einer Krankheit geboren, die zu vermindertem Wachstum, Organfehlbildungen und Organfehlfunktionen führt. Es ist die tödliche Form des Zwergwuchses (Dwarfismus) bei Ragdolls, die besonders in skandinavischen Ländern verbreitet ist.
Es gibt noch andere Formen wie die Britische Variante usw.; der vermutete Vorfahre hier ist Adentlo Ambrose of Emerisle, der sich wiederum zu Jack Frost und Bit O'Honey zurückverfolgen lässt, welche sehr nah an den ersten gezüchteten Ragdolls sind. Wenn also ein rezessives Gen für Dwarfismus in der Rasse ist, dann von Anfang an, seit die Ragdoll gezielt gezüchtet wird.
Leider gibt es noch keinen Gentest, der uns sagt, ob ein Tier diesen Defekt trägt oder nicht, ein solcher Gentest ist aber an der SLU (Swedish University of Agricultural Sciences) in Arbeit und wird uns hoffentlich in naher Zukunft zur Verfügung stehen. Der Test wird allerdings ausschließlich die PG assoziierte Variante erfassen. Nicht jedes Tier aus PG-Linien ist Träger des Gendefektes und der Test wird uns helfen, Träger sicher zu identifizieren und Verpaarungen dann dementsprechend zu planen.
Zur Zeit gibt es nur die Möglichkeit, die Stammbäume zu durchsuchen, denn man hat bei der skandinavischen Variante festgestellt, dass eine Vorfahrin (Patriarca Gucci = kurz: PG) bei allen erkrankten Kätzchen doppelt (also sowohl auf der Vater- als auch auf der Mutterseite) im Stammbaum vorhanden ist.
Die Katze Patriarca Gucci wurde 2001 geboren und ist in etwa der Hälfte aller skandinavischen Stammbäume vorhanden. Es geht also nicht darum, diese Vorfahrin in den Stammbäumen komplett zu eliminieren, sondern eine Dopplung zu vermeiden, um nicht Gefahr zu laufen, unwissentlich Trägertiere des Dwarfismus miteinander zu verpaaren. Es gibt Fälle, in denen PG bis zu 10 Generationen entfernt im Stammbaum war und trotzdem bei der Dopplung Zwergen-Kitten geboren wurden. Es ist also KEINE SICHERHEIT (!!!!), wenn man sich nur die ersten 4 oder 5 Generationen anschaut!
Was sollte man als Käufer eines Kätzchens beachten, dessen Eltern PG mit im Stammbaum haben?
1) Dass eins der Elterntiere PG im Stammbaum hat, ist für Liebhaber ohne Zuchtgedanken völlig irrelevant. Die Krankheit fällt wenn, dann bereits etwa nach 14 Lebenstagen auf und die meisten Kitten überleben nicht bis zur 12. Lebenswoche, in der die Kätzchen ja abgegeben werden. Es ist ausgeschlossen, dass der Züchter Ihnen unwissentlich ein Tier mit dieser Erkrankung abgibt. Die Tiere sind stark unterentwickelt, haben Gangprobleme, Verstopfung mit Unsauberkeit, ein flaches Gesicht mit winzigen Pfoten und/oder Ohren und extrem blaue Augen. Das heißt, auch jedem Laien ist sofort klar, dass mit dem Kätzchen etwas nicht stimmt. Allerdings sind aus PG-Linien sehr viel mehr wunderbare, gesunde und besonders liebe Tiere hervorgegangen.
Vertrauen Sie also darauf, dass Ihr Züchter weiß, was er/sie tut!
2) Bei der Zucht mit Tieren, die PG im Stammbaum haben, ist es wichtig, darauf zu achten, dass es zu keiner Dopplung kommt (keine PG auf Vater und Mutter Seite!). Gehen Tiere mit PG im Stammbaum in die Zucht, ist der Züchter darauf hinzuweisen und muss seine zukünftigen Verpaarungen entsprechend planen. Da Züchter sowieso ihre Linien und Tiere ganz genau kennen sollten, ist die Verpaarung mit PG-Linien genauso sicher wie mit jeder anderen Linie auch. Es ist aber wichtig, sich die Vorfahren anzusehen und eben nicht ohne jegliche Information „drauf los“ zu züchten. Wenn man diese eine Regel beachtet (keine Dopplung!), sind PG-Linien-Tiere wunderbar in der Zucht zu verwenden und eine große Bereicherung für die gesamte Rasse. Noch einmal abschließend: PG ist KEINE KRANKHEIT! Es ist lediglich ein Faktor, den es zu berücksichtigen gilt.
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